Ich bin wieder zurück aus Griechenland (genauer: Athen/Attika) und habe ein paar Fotos online gestellt (
Album aufrufen). Neben viel Kultur, viel Neuem und reichlich Erholung war es ein sehr interessanter und spannender Urlaub.

- Ich erweiterte meinen betriebswirtschaftlichen Horizont: Offensichtlich funktioniert es, Sonnenbrillen bei Nacht zu verkaufen, Regenschirme bei prallem Sonnenschein und 31 Grad Celsius und Koffer an Touristen (klar, welcher Tourist hat auch schon einen Koffer - ideale Zielgruppe). Da macht es nichtmal was aus, wenn drei Verkäufer auf einem Meter Bürgersteig exakt die gleichen Produkte anbieten.
- Ich sah das erste Mal Soldaten in Strumpfhosen und mit schwarzen Puscheln an den Schuhen. Zur Begrüßung gucken sie besonders grimmig, strecken sie ihre Beine aus und füßeln dann auf eineinhalb Metern Höhe miteinander. Verstörend.
- Ich korrigierte meine Meinung zu Zebrastreifen: Es geht (insbesondere für Taxifahrer) durchaus in Ordnung, wenn man direkt auf dem Zebrastreifen anhält und nicht davor. So gewinnt man wichtige Meter, wenn die Ampel wieder auf Grün springt.
- Ich korrigierte überhaupt meine Meinung zur Straßenverkehrsordnung generell: Einbahnstraßen, Stoppschilder, Abbiegeverbote, Linksüberholen-Regel - das sind doch mehr so "Empfehlungen", aber keine Gesetze. Und wenn man eben mal anhalten muss, dann tut man das - egal, ob die Straße einspurig oder gar ein Parkplatz frei ist. Durchgängig mit Warnblinker zu fahren kann sogar vor Unfällen schützen, weil man bei der nächsten Kreuzung sowohl rechts als auch links abbiegen kann. Und "Taxifahrer" übersetzt man am besten mit "Lonely Riders" - Ausgestoßene, die außerhalb der gesellschaftlichen Regeln agieren (müssen).
- Ich zollte der Bürokratie Respekt: Wer eine einzige Stadt aus sage und schreibe achtunddreißig Teilstädten mit jeweils eigenen Bürgermeistern zusammenpuzzelt, der hat Respekt verdient. Dass Straßennamen dann bis zu dreißigmal in derselben Stadt vorkommen - tja, passiert.
- Ich lernte die südeuropäische Streitkultur schätzen: Es hat was, wenn auf offener Straße Handtücher aus den Fenstern gepfeffert werden. Das hat wesentlich mehr Stil als Handgreiflichkeiten oder langweilige Beschimpfungen.
- Ich fühlte mich sonderbar beschützt, als sich Sitznachbarn in der Metro bei jeder vorbeizischenden Kirche bekreuzigten. Gottes Segen auf all unseren Wegen. Insbesondere in der Bahn.
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