Freitag, 10. April 2009

Stockholm

Fast hätte ichs vergessen: Fotos (z.B. aus Stockholm) gibts ab sofort via Facebook. Wer da nicht drin ist und trotzdem reinschauen mag: kurzer Kommentar und ich schicke einen Link.

Ratgeber für Imis

Hinweis: Wen die "kölsche Seele" an sich nicht interessiert, der sollte diesen Artikel nicht weiterlesen. Darum geht es nämlich in Köln für Imis: Ein Leitfaden durch die seltsamste Stadt der Welt. von Falko Rademacher. Darüber schreibe ich nicht, weil mir der Herr Geld dafür bezahlt (schade eigentlich), sondern weil es einfach ein gutes Buch ist (Amazon klassifiziert es übrigens unter "Reise & Abenteuer" und nicht etwa unter "Satire" - passt :-)).

Worum gehts? Nun, zusammengefasst lautet Rademachers Erfahrungsbericht in etwa: Die Kölner sind allesamt "faule Säcke [..], die ihre ganze Existenz nur damit zubringen, sich Gründe auszudenken, um nicht arbeiten zu müssen und sich zu besaufen. [...] Es ist und bleibt Hauptaufgabe der Imis, den Kölnern diese Flausen auszutreiben und die Stadt vor dem Untergang zu bewahren." Als Imis - das nur zur Erklärung - bezeichnet der Kölner übrigens alljene, die versuchen, seinen einzigartigen Lebensstil zu IMItieren. Also gewissermaßen alle, die nicht in Köln geboren wurden.

Das hört sich nun nach einem sehr kritischen Ratgeber an. Einer, der Dinge beim Namen nennt. Speziell Neu-Kölnern möchte er ein Stück Lebenshilfe sein: "Köln ist selbstverständlich mehr als nur das 'größte Kaff der Welt' oder die 'hässlichste Stadt Deutschlands', wie der Bund Deutscher Architekten vor ein paar Jahren maßlos übertrieb [..] 'städtebauliche Missgeburt' [..] 'Biotop für Bekloppte' [..] Es ist im Grunde sträflicher Leichtsinn, Menschen einfach nach Köln ziehen zu lassen, ohne sie auf die Dinge vorzubereiten, die hier auf sie warten."

Bemerkenswert sei dabei auch, dass den meisten Kölnern diese "Ausnahmeerscheinung von Stadt" überhaupt nicht bewusst werde. Sie besäßen eher ein sehr gesundes Selbstbewusstsein und einen unerschütterlichen Glauben: den der tollsten Stadt der Welt mit den sympathischsten Menschen des Universums. Und natürlich dem besten Bier der Galaxie, "das es in schätzungsweise 3.478 verschiedenen Marken gibt, aber nur in einer Geschmacksrichtung: kölsch. Das Bier ist nicht besonders stark, deshalb trinkt man mehr davon, aber Sie [als Kunde] müssen trotzdem so viel dafür bezahlen wie für richtiges Bier. [..] 'Ein Bierersatz, der nach Pisse schmeckt', der in Form einer 'Stange schaler Jauche' serviert wird von 'vagabundierenden Urinkellnern'". Lecker. Kölner tränken "im Grunde überhaupt nichts anderes mehr".

Kurzum: Das Buch hilft mit wichtigen Tipps zur Stadt selbst, Geographie, Klüngel Politik, zu Behörden, Einkaufen, Griesgrämigkeit dem Serviceverständnis, Kölner Vorbildern, dem Karneval und - da nicht unvermeidlich - auch zum Umgang mit Düsseldorfern. So versteht man Vieles einfacher in
  • der nördlichsten Stadt Italiens
  • der schönsten Nachbarstadt von Leverkusen
  • der zweitbeliebtesten Karnevalsstadt
  • der drittwichtigsten Stadt von Nordrhein-Westfalen
  • dem geilsten Arsch der (schwulen) Welt und der
  • hässlichsten Stadt Deutschlands
Eindeutiger Kaufbefehl!